Wow! Einfach wow!
Etwas anderes fällt uns selbst nicht ein, wenn wir unsere neuen Wagen betrachten. Was für ein Anblick!
Und die kommen wirklich alle in TT? Ja!
Wir sind mindestens ebenso sprachlos und verzückt. Und das, obwohl uns dieses Projekt seit mittlerweile über zwei Jahren begleitet. Richtig gelesen – zweieinhalb Jahre ist es her, dass dieses Projekt seinen Anfang nahm. Der unglaubliche René Cortis von Finskala Modell hatte damals seine ersten kleinen offenen Güterwagen vorgestellt – die, die auch hier im Bild ganz rechts stehen! Wir waren sofort aus dem Häuschen und es keimten Pläne, diese als sehr hochwertige Bausätze in einer Mischung aus 3D-Druck und Messingguss bei uns anzubieten. Die ersten Handmuster lagen zur Messe sogar schon bei uns in der Vitrine. Doch es kam alles anders, und jetzt stehen wir hier: Eine komplette Wagenfamilie. Durchkonstruiert. Die Vorbereitung für den Formenbau läuft gerade. Das hätten wir uns selbst vor einem Jahr noch nicht träumen lassen.
Seit einigen Monaten arbeiten wir mit Hochdruck daran, diese Wagen Wirklichkeit werden zu lassen. Wenn alles gutgeht, wollen wir zumindest die ersten zwei oder drei Formvarianten Ende 2025 ausliefern können.
Die einzelnen Wagenmodelle
Bis ins Detail
Wer uns kennt, weiß, dass wir nach Perfektion streben. Oder nach Achslagerfett an den Fingern, das ist auch schön – aber diesmal geht es uns um Perfektion! Auch hier müssen wir ganz groß auf Finskala Modell zeigen – wir, d.h. Quack und Salber, sind am Ende zwar für den kompletten Herstellungsprozess verantwortlich (d.h. wir klären mit unserem Fertiger alles von Spritzguss-Konstruktion über Lackierung und Bedruckung bis zur Montage, Schachtel und Beipackzettel). Finskala sind es aber, die den weitaus größten Teil der Recherchen erledigt haben und die komplette Konstruktion der Wagen als 1:1-Abbild des Originals geleistet haben, von der unsere Modellentwicklung ausgeht!
Einfach schön
Ja, oder? Das finden wir auch. Deswegen gibt es hier noch ein paar Bilder unserer Wagen im Seitenriss und als perspektivisch gerenderte Vorschaumodelle. Natürlich zeigen wir auch Bilder der echten Teile, sobald es diese gibt!
Zahlreiche Varianten quer durch die Epochen
Die Bilder zeigen bisher alle nur den aktuellen Zwischenstand der Konstruktion. Die Farbgebung der Vorschaugrafiken entspricht den Sächsischen Epoche-I-Ausführungen in grau, wie sie bis 1910 die Gleise Europas bevölkerten. Die Wagen lebten aber länger! Die meisten von ihnen dürften nach 1910 bei der jeweils nächsten Revision im bekannten Braunrot des Staatsbahnwagenverbandes gestrichen worden sein. Vermutlich wurde während und nach dem ersten Weltkrieg ein erster Teil der Wagen auch bereits ausgemustert – gebaut zwischen 1860 und 1890 war das Material schlichtweg bereits verschlissen, und 10t Ladegewicht waren auch nicht mehr Stand der Technik.
Dennoch dürften viele der Wagen auch die Epoche II noch erreicht haben – und keine Sorge, wir werden entsprechende Beschriftungsvarianten bringen! Spätestens Ende der 1920er oder Anfang der 1930er Jahre dürfte für unsere Vorbilder dann leider Schluss gewesen sein. Die Wagen-Technik machte zu dieser Zeit rasante Fortschritte: Austausch- statt Verbandsbauart, höhere Güterzug-Geschwindigkeiten bis 60 km/h und schließlich die Einführung der Druckluft-Bremse. Dies bedeutete das Ende fast aller alten Länderbahn-Bauarten. Wie immer blieben einzelne Exemplare natürlich erhalten – vor allem bei Klein- und Privatbahnen, als Werkswagen oder schlichtweg vergessen auf irgendeinem Abstellgleis erlebten und überlebten diverse Wagen den Krieg.
Eine eventuelle Verwendung der letzten Exemplare in Epoche III dürfte sich auf die Jahre unmittelbar nach dem Krieg beschränkt haben. Akute Not, Zerstörung und Wagenmangel zwangen dazu, absolut alles zu nutzen, was irgendwie noch rollfähig war. Belegte Streckeneinsätze unserer Vorbilder kennen wir aus dieser Zeit aber nicht mehr – wer dazu Material hat, gerne her damit! Wir wären euch wirklich dankbar dafür. Mit der Verstaatlichung der letzten Klein- und Privatbahnen und der anstehenden Altlastenbereinigung verschwanden unzählige Gattungen für immer von den Gleisen. Das soll uns aber nicht davon abhalten, die Wagen trotzdem in Epoche III und IV zu bringen – schließlich sind sie unfassbar schön und vor allem für die typischen engen Modellbahnradien und kurzen Gleise ideal geeignet! Mal ganz ehrlich: Wenn ihr die Wahl habt, nur zwei Reisezugwagen oder stattdessen einen kompletten Güterzug aufs Gleis zu stellen… was würdet ihr nehmen? Und im Zweifel deklarieren wir das einfach als Zug einer Museumsbahn – was bei Schmalspurbahnen heutzutage vollkommen üblich ist, geht schließlich auch in Regelspur!
Und falls ihr mal über den Tellerrand blicken wollt: Natürlich kamen auch unsere Wagen ins Ausland! Quer durch ganz Mitteleuropa dürften zumindest einzelne Exemplare davon anzutreffen gewesen sein. Wenn also jemand eine Variante der PKP, CSD, MAV oder sonstas haben mag… klar! Für Geld tun wir nicht alles, aber einiges 😉